Die Corona-Krise hat wie unter einem Brennglas verdeutlicht, wo wir besser und vor allem auch digitaler werden müssen. Ob flächendeckende Glasfaser-Infrastruktur, eine konsequent digitale Verwaltung oder High-Tech-Schulen – es braucht eine zukunftsgerichtete und lebenswerte Gestaltung von Städten und ländlichen Räumen. Auch die Digitalisierung des Gesundheitswesens bietet neue Chancen: Patientinnen und Patienten profitieren von digitalen Lösungen, der Alltag des medizinischen Personals sowie der Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitsdienst wird einfacher.
Pragmatische Lösungen für Patientinnen und Patienten
Ich bin überzeugt: Gute Pflege braucht menschliche Zuwendung. Doch sinnvolle Apps und digitale Anwendungen können Pflegebedürftigen zusätzlich helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen. So kann beispielsweise der eigene Gesundheitszustand durch digitale Übungen und Trainings stabilisiert oder verbessert werden. Telemedizinische Angebote können den Zugang zur Gesundheitsversorgung erleichtern und gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum schaffen.
Um den gesundheitsbezogenen Informationsaustausch zu erleichtern und ein Ende der Zettelwirtschaft herbeizuführen, soll ab 2022 jede versicherte Patientin und jeder versicherte Patient ein Recht auf die Befüllung einer elektronischen Patientenakte erhalten. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen man das Röntgenbild auf CD-ROM vom Facharzt zum Hausarzt transportiert oder vergeblich nach dem Impfausweis sucht.
Personalisierte Behandlungsmöglichkeiten
Die Sammlung und Analyse von Gesundheitsdaten optimiert die Versorgung für den Einzelnen und trägt zu einer kollektiven Effizienzsteigerung unseres Gesundheitswesens bei. Anhand von großen Datenmengen können neue, individuell zugeschnittene Therapieformen entwickelt werden, sodass Patientinnen und Patienten eine personalisierte und zielgerichtete Behandlung angeboten werden kann. Auch der Wissenschaftsstandort Deutschland profitiert vom Zugang zu den Daten: Forscherinnen und Forscher erhalten wichtige Erkenntnisse und Zulassungsprozesse können beschleunigt werden.
Datenschutz wird großgeschrieben
Gesundheitsdaten sind die sensibelsten und intimsten Daten, die es gibt. Wir wollen sie daher auf höchstem Niveau schützen. Dazu zählt unter anderem: Die digitale Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger wahren, klare Regeln zur Verarbeitung und Speicherung von Daten vorgeben und eine größtmögliche Transparenz sicherstellen. So wollen wir unser Gesundheitssystem fit für die Zukunft machen, damit am Ende jede und jeder Einzelne davon profitieren kann.